In ihrem Experiment verglichen King und Ohya (1996) Agententrepräsentationen, ohne jedoch dem Nutzer Funktionaltität anuzbieten. Dies gilt es, bei der folgender Darstellung zu beachten.
Die Autoren fragten sich, wie die Repräsentation von Agenten die von Nutzern wahrgenommene Eigenschaften beeinflußen. Insbesondere sei die Wahrnehmung von ,,Vertrauen`` für den Nutzer wichtig.
An dem Experiment nahmen 18 erwachsene Probanden teil. Sie wurden so ausgewählt, daß eine gewisse Brandbreite an Erfahrung und Verständnis von Computerbenutzung vorhanden war. Weiterhin waren die eine Hälfte der Versuchspersonen männlich, die andere weiblich. Eine Hälfte entstammte dem westlichen, die andere dem östlichen Kulturkreis.
King und Ohya wählten zwanzig Stimuli aus. Diese reichten von einfachen geometrischen Formen bis zu dreidimensionalen, voll ausgeprägten menschlichen Formen. Auch sog. Chernoff Gesichter (mit positiven und negativen Gesichtsausdrücken) und Karikaturen waren darunter. Einige Formen waren zwei-, andere dreidimensional. Einige waren auch mit zufälligem Lidschlag ausgestattet. Zusätzlich wählten die Autoren auch geometrische Formen aus, die zwar nicht einem Kopf ähnelten, jedoch in etwa dessen geometrische Komplexität besaßen.
Der Proband nahm vor einem wandgroßen Display Platz. Durch eine reflektierende Markierung auf der Haut des Probanden konnten die Experimentatoren dessen Kopfbegungen verfolgenden. Das Display präsentierte die Stimuli monochrom. Das System wurde so kalibriert, daß der Proband, indem er seinen Kopf und/oder seinen Oberkörper bewegte, den Stimulus aus verschiedene Perspektiven wahrnehmen konnte. Die Stimuli wurden bei abgedunkeltem Licht gezeigt und erschienen für 15 Sekunden.
Insgesamt sah jeder Proband 40 Stimuli in zufälliger Reihenfolge (jede vorhandene Form unter zwei Bedingungen. Leider teilen die King und Ohya nicht mit, was diese Bedingungen waren und worin sie sich unterschieden). Zunächst mußte der Proband die wahrgenommenen Eigenschaften des jeweiligen Stimulus einer mehr-dimensionalen Skala zuordnen: dies war ein Dreieck mit den Seiten ,,Objekt``, ,,Agent`` und ,,Ereignis``. Der Proband traf die Zuordnung mittels eines Kreuzes innerhalb des Dreiecks.
Dann wurde der Proband gebeten, sich den Stimulus erneut zu betrachten und diesmal genau einem der obigen Begriffen zuzuordnen.
Schließlich sollte er die ,,Intelligenz`` oder ,,potenzielle Intelligenz`` des Stimulus auf einer 10-stufigen Skala bewerten.
Die folgenden Ergebnisse bezeichnen KING und OHYA in ihrer Arbeit als vorläufig. Die Probanden bewerteten die voll ausgeprägte, menschliche Form signifikant häufiger als ,,Agenten`` als andere anthropomorphe und andere Formen. Sie bewerteten die Intelligenz von menschlichen Formen signifikant höher als die von Karikaturen und Chernoff Gesichtern.
Die Probanden stuften unter den menschlichen Formen die drei-dimensionalen Formen signifikant häufiger als Agenten ein als andere Objekte. Dagegen waren die Bewertungen unter den eher symbolischen Karikaturen und Chernoff Gesichtern ähnlich. Die Versuchspersonen schätzten die Gruppe der anthroporophen Formen als intelligenter und ,,agentenhafter`` ein als den Rest der Stimuli. Am intelligentesten und ,,agentenhaftesten`` schätzen sie die menschlichen Formen mit zufälligem Lidschlag ein.
Bzgl. der Anwendung dieser Ergebnisse verweisen die Autoren verweisen darauf, dass die mittels der gewählten Repräsentation des Agenten beim Nutzer erzeugten Stufen von Intelligenz und Vertrauen auch mit der tatsächlichen ,,Intelligenz`` und der Vertrauenswürdigkeit des Agenten übereinstimmen sollten. Eine Diskrepanz würde den Nutzer verwirren.