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HELMHOLTZ drei Farbrezeptoren wurden in den Zäpfchen gefunden.
Allerdings ist er nicht davon ausgegangen, dass die Empfindlichkeit der
mittel- und langwellig sensiblen Rezeptoren so eng beieinander liegen
(siehe Abbildung 4.1).
Neural Mechanismen im visuellen Pfad zum Gehirn zeigen jedoch keine
Reaktionsfunktionen wie die der Zäpfchen auf.

Abbildung: Spektrale Empfindlichkeit der Zapfen
HERING ging von antagonistischen neurologischen Prozessen aus,
wobei nicht ganz klar ist, wo er diese Prozesse ansiedelt.
Es wurden jedoch räumlich antagonistische Mechanismen sowohl achromatischer
als auch chromatischer Natur entdeckt.
Besonders interessant für achromatische Prozesse sind sog. Breitbandzellen.
Von diesen gibt es zwei Kategorien:
- on-center/off-surround - reagieren auf Erhellung; können als
,,weiss+/schwarz-``-Zellen bezeichnet werden;
,,weisser Punkt auf schwarzem Hintergrund`` ergibt optimale Aktivität
- off-center/on-surround - reagieren auf Verdunkelung; können als
,,schwarz-/weiss+``-Zellen bezeichnet werden;
,,schwarzer Punkt auf weissen Hintergrund`` ergibt optimale Aktivität
Können diese zwei Zell-Typen alle achromatischen Erscheinungen erklären?
Es gibt noch viele weitere Fragen, z.B.
- Wie kann man mit den Breitbandzellen das SHINOMORI-Modell
erklären, welches komplexer ist?
- Vielleicht sollten wir statt in s/w-Prozessen lieber in on-channels und
off-channels denken, die auf Erhellung und Verdunkelung reagieren?
Physiologische Studien haben das Schwarz noch nicht direkt untersucht.
Vielleicht
sollte man erst derartige Untersuchungen abwarten, bevor man voreilig Schlüsse
zieht.
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erik.pischel@gmx.de